Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen von Ava Reed [REZENSION]
Februar 20, 2019Der Abschluss. So viele Dinge, die zu tun sind.
Und danach? Ein Studium? Eine Ausbildung? Reisen?
Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, die Leni zu zerbrechen droht. Sie weiß, sie muss Hilfe annehmen, aber sie verliert Tag um Tag mehr Hoffnung. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte ...
Und wieder habe ich mich entjungfert – und zwar mit meinem ersten REED!
#TSCHAKA #TATAUCHNICHTWEH #SOFASTNICHT #OKAYDOCHETWAS
Und nach meiner letzten Pleite mit einer sehr bekannten, deutschen Autorin, die sich ja auch „besonderen“ Themen gewidmet hat, war ich hier wirklich Fingernägelknabbernd angespannt…
- Wird es mich EBENFALLS so hardcore enttäuschen?
- Vorallem das Thema Depression: WIRD es die Autorin richtig vermitteln?
- Gibt es überhaupt ein richtiges oder falsches Vermitteln bei diesem Thema?
Fragen über Fragen, die am besten mit dem LESEN des Buches aufgelöst werden können…Also las ich…
Aktuell habe ich so in der Buchbranche das Gefühl, dass gewisse „Trendthemen“, die eigentlich nicht trendig sondern mittlerweile als normal angesehen werden sollten, dazu genutzt werden, eben diese Aufmerksamkeit in Profit umzuwandeln. Für Autor. NICHT für das eigentliche Thema. Aber:
Nicht hier.
Nicht Ava Reed.
Denn mal davon abgesehen, dass es offensichtlich ein HERZENSTHEMA der Autorin ist, SPÜRT man einfach, WIE INTENSIV die Autorin versucht, die Authentizität des „Einnisten“ dieser Angststörung zu vermitteln. Und das mit einem Schreibstil, der wie eine immer schwerer werdende Last auf der Brust drückt, bis dir kurzzeitig die Luft zum Atmen fehlt.
Einatmen.
Ausatmen.
Das bringt uns die Autorin WÄHREND dem Lesen bei. Gemeinsam mit ihrer Protagonistin.
Dabei fand ich es wirklich WIRKLICH interessant, wie Ava es auf IHRE Art und Weise umgesetzt hat. Denn ich habe schon etliche Bücher mit dieser Thematik Allgemein gelesen, und Ava hat es mit diesem hier geschafft, auch „anders“ als die anderen zu vermitteln. Zu sein.
© Ueberreuter Verlag / Ava Reed |
Die Stimmung hat mich SO ENORM an „Niemand liebt November“ von Antonia Michaelis erinnert! Dieses schleichende, immer intensiver werdende Gefühl, dass sich während dem Lesen unbemerkt in einem einnistet…
Und dann, wenn du es bemerkst, bist du schon zu tief in dieser „Angst“ vor dem Ungewissen drinnen, dass es dir wirklich schwer fällt, gemeinsam mit der jungen Protagonistin hier sogar aus dem Bett zu kommen..
Klingt strange – ist aber so.
Generell finde ich diese STIMMUNG, die Ava Reed da Stück für Stück aufbaut, wirklich glitzertatstisch gelungen. ÜBERRASCHEND für mich, da ich auch vor gar nicht langer Zeit ein Buch mit einer ähnlichen Thematik gelesen hatte. Und DORT fehlte mir dieses schwarze Loch, diese Hilflosigkeit, die die Protagonistin ja eigentlich mitmacht.
Ich finde, hier gibt es in erster Linie kein Richtig oder Falsch mit der Story. Auch was die Autorin gegen Ende geschrieben hat: Sie HÄTTE intensiver auf alles eingehen können. Sie HÄTTE grundsätzlich MEHR erzählen können. Hätte, hätte, HÄTTE.
ABER diese Geschichte ist so wie sie ist richtig.
Es zählt nämlich einzig und alleine, dass die Autorin Gefühle einbringt. Gefühle vermittelt. UND mit ihrem HERZEN schreibt. Und DAS liebe Leute, DAS hat Ava Reed. Ich bin keiner dieser Blogger, der dieser bekannten Autorin in den Bobbes kriechen muss mit Lobeshymnen und Co. Auch bin ich kein Blogger, der sie so sehr mag, dass er nur alles Gute für sie will. Sprich: KEINE negative Rezi zu ihren Bücher verfassen.
Ich bin ich.
Und ich kann wirklich unbefangen sagen, dass dieses Buch ein rießen Stein ist, der der Autorin offensichtlich vom Herzen gefallen ist. Mitten auf MEINE Brust. MIT ABDRÜCKEN. Es tat weh, ich litt mit. Ich fieberte (wortwörtlich) mit. Und ich habe am Ende freudig zum Abschied gewunken und die Tür hinter mir wieder zu gemacht.
Und ich kann wirklich unbefangen sagen, dass dieses Buch ein rießen Stein ist, der der Autorin offensichtlich vom Herzen gefallen ist. Mitten auf MEINE Brust. MIT ABDRÜCKEN. Es tat weh, ich litt mit. Ich fieberte (wortwörtlich) mit. Und ich habe am Ende freudig zum Abschied gewunken und die Tür hinter mir wieder zu gemacht.
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