DIE DREIZEHNTE FEE - ENTZAUBERT VON JULIA ADRIAN |REZENSION|
Mai 01, 2017
"Ich
bin der Anfang, ich bin das Ende." Fünf Feen fielen unter dem Schwert des
Hexenjägers. Jetzt ist es die Königin, die er jagt. Im hohen Norden sieht die
Dreizehnte Fee dem Urteil der verbliebenen Schwestern entgegen. Und nur eine
weiß das Ende, doch ihre Macht schwindet und mit ihr die einzige Chance das
Rätsel um die Erweckung der gefährlichsten aller Feen zu entschlüsseln. Sieh
hin, flüstert die Königin. Lerne, was es heißt, mich zu betrügen!
Diese Rezension zu
verfassen, fällt mir sehr sehr schwer. Warum?
Wo soll ich anfangen …?
Zu der Autorin Julia
Adrian beginne ich eine kleine Hassliebe aufzubauen. Lasst mich erklären …
Ich liebe sie. Ja, ich liebe sie! Aus
tiefsten Herzen *ihr verschwörerisch zu grins* Bist du noch Single, Baby? Nicht? Ach, verheiratet mit drei Kindern?
Macht nichts, ich nehme euch alle – na ja, den Gatten vielleicht nicht. *mit
den Augenbrauen wackel*
Ich liebe ihren
epischen Schreibstil, sie ist eine ganz außergewöhnliche Autorin, die man kaum
mit irgendjemand anderem gleichsetzen kann. Erfrischend anders, erschreckend
düster, mitreißend, emotional, Gänsehaut verursachend, geladen. Weswegen es mir
auch so schwer fällt sie zu bewerten, denn … sie setzt sich eine ganze
eigene epische Messlatte. Es wäre nicht fair, einem ihrer Bücher „nur“ 3 oder 4
Sterne zu geben, wenn ich einem anderen, das nicht einmal an die Epik von
Julias Stil heranreicht, 5 Sterne gebe – einfach, weil ich jedes Buch
individuell und nicht vergleichend bewerte. Weshalb stürzt du uns arme
Rezensenten in einen solchen Gewissenskonflikt, Julia? Warum?
Deshalb habe ich
beschlossen, eine eigene „Julia-Bewertungsskala“ zu erstellen, doch dazu
später.
Bewertungsskala“ zu
erstellen, doch dazu später.
Woher also der „Hass“ (bewusst in
Anführungszeichen ;) ) in der Hassliebe?
Beim Lesen der Fee 2
habe ich mich, zugegebenermaßen, ein bisschen von der Autorin betrogen gefühlt.
Mit ihrem Buch nimmt sie uns mit auf eine wundervolle, faszinierende, verstörende,
einen-an-die-eigenen-Grenzen-treibende Reise. Die Reise des Lebens. Once in a
lifetime!
In vier Tagen.
Ja, ihr habt richtig
gelesen. Das alles in vier. Verfluchten. Tagen!!!
Ich habe mich wie ein
japanischer Tourist gefühlt, der eine Europatour mit den schönsten
Sehenswürdigkeiten gewonnen hat. Angefangen bei den norwegischen Fjorden,
hinunter nach Paris, Pisa, Rom, der Vatikan, dann rüber nach Berlin, kurzer
Abstecher in Amsterdam, zurück in die Toskana, Cannes (schnell noch die
Filmfestspiele mitnehmen), kurzer Abstecher zu den Schweizer Alpen, Mafia in
Sizilien besuchen, und … alles in VIER (!) Tagen *haare-rauf*
Man hatte kaum Zeit
aus dem
Bus zu steigen und schnell Fotos zu knipsen, da ging es schon weiter zur
nächsten Station, Fotos knipsen, nächste Station, Fotos knipsen, nächste …
ich denke inzwischen wisst ihr, worauf ich hinausmöchte.
Viel lieber hätte ich
mir gewünscht, statt der gehetzte Japaner, einfach nur ein Rucksacktourist zu
sein, der mit Freunden und dem Auto durch Europa gurkt, auch mal Halt macht, sich aufs Autodach
setzt, Sandwiches und Cola auspackt und sich in Ruhe den Sonnenuntergang
ansieht. Dann das Zelt aufspannt und erst einmal eine Nacht schläft, bevor man
am nächsten Tag ausgeruht wieder ins Auto steigt und zur nächsten Station
fährt. Statt in vier Tagen, hätte ich die Tour gerne in vier Wochen gemacht, um
Zeit zum Verschnaufen und Genießen und Verarbeiten der ganzen Eindrücke zu
bekommen.
Denn in der Geschichte (um den Bogen zum Buch
wieder zu bekommen), gibt es so viel Faszinierendes zu entdecken. Man lernt die
einzelnen Feenschwestern kennen – sogar Feen, die nicht zum Schwesternclan
gehören, lernt man kennen (Stichwort: Mogul), doch kaum hat man sie zu Gesicht
bekommen, geht die Reise weiter zur nächsten Katastrophe, zum nächsten Horror,
zur nächsten Schwester. Epische Szenen, die einem die Gänsehaut über den Rücken
jagen (Eishexe und ihre Galerie – brrrr, Julia, damit hast du mich echt mitten
ins Herz getroffen), eine Versammlung, die so sehr nach Verrat stinkt, das man
ein eigene Geschichte daraus hätte machen können, Raben – epischer und
gruseliger, als Hitchcock es je geschafft hat, dazwischen Ausflüge in die
Vergangenheit, ein (eigentlich zwei) gebrochene Herzen, aufgrund von einer
unerwiderten Liebe, Schwanentänze …
Mit einem schwarzen
Sack über den Kopf gestülpt, wird man vom Hexenjäger weggezerrt, wo auch noch
ein oder zwei Baustellen offen sind, die man irgendwie verarbeiten muss – aber
man hat keine Zeit, nie hat man Zeit! Man wird so gehetzt, wie die 13. Fee
selbst, sodass ich beim Lesen teilweise richtig Pausen einlegen musste, um zu
verschnaufen.
Ich hätte mir
gewünscht, dass diese Verschnaufpausen auch der Fee gegönnt werden und ich sie
*beim* Lesen bekommen.
Wie also bewerte ich
jetzt dieses fantastische Buch? Ich bin froh, dass Papier nicht die gleiche
Wirkung wie Trinitrotoluol (TNT) hat – sonst würde dieses dünne Büchlein beim
Lesen wohl einfach irgendwann in schillernde, leuchtende, glänzende
Konfettischnipsel explodieren.
Wie – zum Teufel – bewerte
ich nun also dieses Buch??
Kommen wir also zum
Julia Bewertungssystem:
Sterne
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Ja, ich glaube … damit kann ich leben :)
Daher gebe ich anhand
dieser Bewertungsskala dem Buch „Die 13. Fee – Entzaubert“ 3-4 Julia
Glitzersterne (was in der normalen Skala 5-höher-die-es-in-der-normalen-Skala-schon-gar-nicht-mehr-gibt-Sterne
wären). :)
1 Kommentare
Ahoy John,
AntwortenLöschentolle Rezension! Ich LIEBE diese Reihe ja und kann dir nur zustimmen, Julia braucht eine eigene Bewertungsskala!
Bist du bereit, dir vom dritten Band endgültig und unwiederbringlich das Herz brechen zu lassen??? o.O
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende noch, Mary <3
http://marys-buecherwelten.blogspot.de/2015/11/die-dreizehnte-fee-entzaubert.html